Dr. Stefan Lang am 07. Dezember 2020

Zitieren im Forschungsantrag


Kategorie Schreib- und Publikationsprozess

Bei den meisten Antragsformaten können Antragstellerinnen und Antragsteller den Stil der Quellenverweise im Text und des Literaturverzeichnisses selbst wählen. Nur wenige Förderinstitutionen schreiben einen bestimmten Zitierstil explizit vor. Dennoch sollten Sie sich nicht einfach wahllos für einen bestimmten Zitierstil entscheiden…

Die folgenden Tipps stammen aus dem Schreibratgeber Forschungsanträge in den Life Sciences – Drittmittel erfolgreich einwerben, bzw. aus einem seiner vielen  Praxis-Tipps.

Praxis-Tipp: Welcher Zitierstil soll es in meinem Forschungsantrag sein?

Prinzipielle Zitierweise im Forschungsantrag

Es gibt zwei prinzipiell verschiedene Zitierstile, nämlich das Name-Datum-System und das Nummern-System (Vancouver-Stil). In den Lebenswissenschaften hat sich das Nummernsystem durchgesetzt, weil das Name-Datum-System mit der Nennung des Erstautors und des Publikationsjahres im Text zu sehr langen Klammereinschüben führt.

Das Nummernsystem ist im Forschungsantrag sehr viel übersichtlicher, vor allem wenn mehrere Verweise in einer Klammer kombiniert werden sollen.

Literaturverzeichnis im Forschungsantrag: die Autorenliste

Ob Name-Datum- oder Nummern-System, viele Zitierstile sehen vor, dass im Literaturverzeichnis nur die Namen der ersten drei bis fünf Autorinnen und Autoren genannt werden. Eine längere Autorenliste wird mit et al. abgekürzt. Dadurch wird das Literaturverzeichnis sehr viel übersichtlicher.

Jedoch macht es Sinn, im Literaturverzeichnis eines Forschungsantrags Ihren Namen sowie die Namen Ihrer Mit-Antragsteller hervorzueben, auch wenn sie auf einer hinteren Position der Autorenliste erscheinen. Modifizieren Sie den Zitierstil entsprechend und heben Sie die Namen durch Fettdruck hervor. Das hilft, die Expertise Ihres Teams zu illustrieren.

  • Mitantragsteller M, Autorin J, Autor X, Autorin V, Autor M, Autorin O, Autor k, Autor P, Mitantragstellerin R. 2017. Grant writing. Journal of grant writing 6(7).19-20.

Literaturverzeichnis im Forschungsantrag: zusätzliche Infos

Überlegen Sie, ob Sie die Arbeit der Gutachter Ihres Forschungsantrags erleichtern möchten, indem Sie zusätzliche Informationen im Literaturverzeichnis bereitstellen.

Das könnte etwa die Pubmed-ID sein, also die Nummer eines Originalartikels oder Reviews in der Pubmed-Datenbank. Denn mithilfe der Pubmed-ID können Gutachter sehr schnell nach den zitierten Quellen recherchieren, um sie etwa im Original zu lesen.

  • Mitantragsteller M, Autorin J, Autor X, Autorin V, Autor M, Autorin O, Autor k, Autor P, Mitantragstellerin R. 2017. Grant writing. Journal of grant writing 6(7).19-20. Pub-ID: 123XXX
Im Forschungsantrag sollte man sein Literaturverzeichnis so gestalten, dass alle Antragsteller hervorgehoben werden.

Viele weitere Praxis-Tipps finden Sie in unserem neuen Schreibratgeber: Liste der Praxis-Tipps

Manfred Marschall & Dr. Stefan Lang

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