Dr. Stefan Lang am 28. Juli 2017

Balkendiagramm in der Doktorarbeit: stehen oder liegen?


Kategorie Statistik

Es gibt Balkendiagramme mit stehenden oder liegenden Balken. Ist es einfach Geschmackssache? Nein – die Daten entscheiden.

Vor einigen Wochen bzw. Monaten hatte ich einen Beitrag, in dem es um die verschiedenen Arten von Daten ging – kategorische Daten mit den Unterarten nominal und ordinal sowie numerische Daten (kontinuierlich oder diskret).[1] So mancher mag sich gefragt haben: „Für was soll das gut sein?“ Zum Beispiel, um die Frage im Titel dieses Beitrages zu beantworten (PubMed-Link zu Datenkategorien[2]: The Initial Stages of Statistical Data Analysis).

Stehende Balken

Balkendiagramm mit stehenden Balken in einer Doktorarbeit.Die vertikalen stehenden Balken nimmt man in seiner Doktorarbeit bei ordinalen Daten, also bei Daten, die eine logische Reihenfolge haben: das ansteigende Alter, Erkrankungsstadien mit ansteigender Schwere etc.

Hier möchte der Leser die verschiedenen Kategorien in ihrer natürlichen Reihenfolge von links nach rechts betrachten. Der Vergleich der Werte jeder einzelnen Kategorie – das ist meist das „Result“.

Liegende Balken

Balkendiagramm mit liegenden Balken in einem wissenschaftlichen Originalartikel.Nominale Daten können meist in jeder Reihenfolge genannt werden. Die häufigsten Todesursachen, Therapien oder Arbeitgeber. Hier spielt es keine Rolle, wie die Kategorien sortiert werden.

Sinnvollerweise ordnet man sie dennoch – z.B. entsprechend der Häufigkeit an- oder absteigend. Denn: Die resultierende Reihenfolge der Kategorien – das ist meist das „Result“.

Fazit

In seiner Doktorarbeit sollte man die Balken also nicht einfach gedankenlos stellen oder legen, sondern genau überlegen, was man zeigen möchte.

[1] Blogbeitrag: Data – was sind Daten?

[2] PubMed-Link: The Initial Stages of Statistical Data Analysis. Tandy RD. J Athl Train. 1998; 33(1): 69–71.