Dr. Stefan Lang am 20. August 2018
Fachartikel auf Englisch: britisch oder amerikanisch?
Sie wollen Ihre wissenschaftlichen Daten in einem Fachjournal veröffentlichen – und fragen sich, ob Sie Ihren Fachartikel eher im britischen oder amerikanischen Englisch verfassen sollen? Und Sie möchten wissen, ob es genügt bei MS-Word „Englisch (Großbritannien)“ oder „Englisch (USA)“ einzustellen? Wenn ja, dann sollten Sie weiter lesen.
Die wichtigste aller Fragen haben Sie bereits beantwortet: Ja, es gibt einen Unterschied zwischen britischem und amerikanischem Englisch. Sich dessen bewusst zu sein, verhindert schon einmal zahlreiche Fehler in Ihrem wissenschaftlichem Paper.
Was sagen die Autorenhinweise?
Manche Journals haben klare Vorlieben. Die einen wollen für ihre Fachartikel, Reviews und Case reports das britische Englisch, die anderen bevorzugen amerikanisches Englisch. Wieder andere überlassen es ausdrücklich den Autoren und Autorinnen. Dann haben Sie die Wahl, müssen aber dafür sorgen, dass Sie in Ihrem Manuskript einheitlich bleiben.
Andere Fachzeitschriften erwähnen dieses Thema in ihren Autorenhinweisen (instructions to authors) gar nicht. In einem solchen Fall sehe ich auf der Webseite des Journals nach, ob das Journal seinen Sitz in Europa oder in den USA hat, und wähle entsprechend britisches oder amerikanisches Englisch.
Die richtige Einstellung bei Word

Haben Sie sich entschieden, stellen Sie bei Word unter →Überprüfen und →Sprache die richtige Variante ein: „Englisch (Großbritannien)“ oder „Englisch (USA)“.
Nun sollten die falschen Schreibweisen angezeigt werden – „sollten“, denn in der Praxis klappt das nicht immer so geschmeidig.
Der Grund: Wenn Ko-Autoren einzelne Passagen geschrieben und in Ihrem Manuskript ergänzt haben, kann sich das gewählte Sprachformat mehrmals im Manuskript ändern. Fehler können so übersehen werden.
Also Text markieren und die Spracheinstellung für den Gesamttext ändern.
Britisch oder amerikanisch – wo genau sind die Unterschiede?
Zahlreiche Unterschiede zwischen american und british english gibt es – aber man kann sie systematisch in folgende Gruppen gliedern:
doppelte oder einfache Vokale
Die britische Schreibweise benutzt oft doppelte Vokale (ou, oe oder ae), die amerikanische dagegen einfache (o, e).
UK | US |
tumour | tumor |
oedema | edema |
anaemia | anemia |
„s“ oder „z“ – ein häufiger Unterschied
Die Briten bevorzugen das elegantere „s“, die Amis dagegen das knackige „z“.
UK | US |
analyse | analyze |
organisation | organization |
einfache vs. doppelte Konsonanten
Was für die Vokale gilt, gilt auch für manche Konsonanten: In England schreibt man gerne zwei, für die Amerikaner tut´s auch einer.
UK | US |
sulphur | sulfur |
labelled | labeled |
Und dann gibt es noch die Sache mit diesem anatomischen Zentrum:
UK | US |
anatomical | anatomic |
centre | center |
Fazit
So – jetzt müsste alles klar sein, was die Wahl bzw. den Unterschied britisches vs. amerikanisches Englisch betrifft.
Wenn es sonst noch Fragen gibt, finden Sie Antworten evtl. hier im Blog (z.B. hier: Wissenschaftsenglisch) oder natürlich auch im Paper-Protokoll, der Schreibanleitung für biomedizinische Originalartikel.
Dr. Stefan Lang
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