Dr. Stefan Lang am 19. Oktober 2016
Studien publizieren: Patients, Subjects oder Participants?
Ich weiß nicht wie oft ich schon in einem Manuskript patients gegen subjects und participants gegen patients ausgetauscht habe, weil mein Ko-Autor, Chef oder Kunde es so wollte: „Wir schreiben hier immer subjects (patients, participants), wenn wir ein Paper publizieren“, war meist die – nicht sehr einleuchtende – Begründung. Aber gibt es Argumente für die eine oder andere Variante?
Klinische Studie: Schreibt man Subjects oder Patients?
Personen, die an klinischen Studien teilnehmen, sind für mich immer subjects – manchmal, aber nicht immer, sind sie jedoch patients. Da es sich bei Teilnehmern einer Phase-1 Studie um gesunde Probanden handeln, wäre patients falsch. Wenn jedoch in einer Phase-3 Studie entsprechend der Einschlusskriterien nur subjects mit einer bestimmten Diagnose aufgenommen wurden, ist patients natürlich richtig.
Teilnehmer, die unbehandelt blieben oder ein Placebo erhielten, würde ich im Manuskript immer control subjects oder untreated patients nennen (je nachdem was angebracht ist) – auf keinen Fall sind Personen einfach nur controls.
Auch sollte man female subjects/patients nicht einfach im Manuskript auf females reduzieren. Nur in tierexperimentellen Studien wäre es in Ordnung, von controls, males oder females zu schreiben.
Kann man auch Participants schreiben?
Anstelle von subjects von participants oder auch individuals zu schreiben, dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Nur: Warum ein langes Wort mit 4 Silben in seinem Manuskript benutzen, wenn es ein kurzes auch tut?[1]
[1] Im Paper-Protokoll habe ich einen Abschnitt speziell diesem Thema gewidmet; generell: immer die kürzere Variante wählen!
… oder Volunteers?
Das klingt für mich sehr merkwürdig, da die Teilnahme an einer klinischen Studie eigentlich immer freiwillig ist. Volunteers passt also für die Teilnehmer einer klinischen Studie nicht.
Nachtrag
Es gibt weitere Blogbeiträge, die speziell die Begrifflichkeiten der klinischen Studien behandeln.