Dr. Stefan Lang am 25. September 2019
Layout und Formatierung der Doktorarbeit – wichtige Tipps
Promovierende müssen alles selbst erledigen: forschen, schreiben und layouten. Doch ist die stressige Schreibarbeit erledigt und der Text vom Betreuer / von der Betreuerin abgesegnet, hat so mancher Doktorand keinen Nerv mehr, um sich um das Erscheinungsbild seiner Doktorarbeit zu kümmern. Ein Fehler, denn nicht nur Inhalt, sondern auch äußere Erscheinung können Eindruck machen.
Formatierung der Doktorarbeit: Seitenende und Seitenanfang
Eine Überschrift vom folgenden Absatz zu trennen, wäre ein schlimmer Layout-Fehler – dann steht eine einsame Überschrift am Seitenende und sieht komisch aus. Das kann man in der Formatvorlage der Überschrift einstellen: „Nicht vom nächsten Absatz trennen“.
Unschön sind auch einzelne Textzeilen am Seitenende oder Seitenanfang. Das wiederum kann man mit „Absatz zusammenhalten“ ändern oder indem man die Laufweite des Absatztextes (Schriftart → erweitert → Zeichenabstand) so variiert, dass mindestens zwei bis drei Zeilen stehen bleiben.

Formate im Layout: kursiv, fett, unterstrichen
Eine Formatierung wie Fett- oder Kursivdruck kann man in seiner Doktorarbeit einsetzen, um bestimmte Begriffe hervorzuheben. Die kursive Schreibweise ist elegant, der Fettdruck erscheint dagegen etwas „laut“. Sind in einer Doktorarbeit viele Wörter unterstrichen, wirkt das sehr nervös.
Layout-Tipp: Man sollte sich einheitliche Regeln für die Formatierung überlegen, also welche Worte kursiv oder fett gedruckt bzw. unterstrichen werden sollen. Auch lohnt es sich, die Promotionsordnung nach Vorschriften diesbezüglich zu durchforsten.
Zum Beispiel könnte man sich überlegen, ob man diese Begriffe krusiv schreiben möchte:
- englische Begriffe in der Doktorarbeit kursiv? ja/nein
- Gattungsnamen (E. coli) in der Doktorarbeit kursiv? ja/nein
- Gene in der Doktorarbeit kursiv? ja/nein
Die Zahlen in der Diss
Schreibweise der Zahlen einer Doktorarbeit
Eine medizinische oder naturwissenschaftliche Doktorarbeit ist voll davon: Zahlen – Konzentrationen, Prozentangaben, Absolutwerte, Wellenlängen, Signifikanzen usw.
Die Schreibweise der Zahlen sollte natürlich korrekt und unbedingt auch einheitlich sein. Deswegen Layout und Formatierung checken – eine Checkliste erstellen und den Text und alle Tabellen kontrollieren:
- Zahlen zwischen 1 und 12 werden ausgeschrieben: elf Versuchstiere
- Zahlen vor einer wissenschaftlichen Einheit oder dem Prozentzeichen werden nie ausgeschrieben: 3 ng
- Zwischen Zahl und Einheit (oder Prozentzeichen) steht immer ein Leerzeichen: 11 %
- Kein Leerzeichen jedoch bei Ableitungen: 11%ig
- Vor und nach mathematischen Operatoren steht ein Leerzeichen: p < 0,05
- Vorsicht, wenn Daten aus einem englischen Fachartikel übernommen werden, denn im Scientific English schreibt man anstelle des deutschen Kommas einen Punkt: 0.05 → 0,05
Geschütztes Leerzeichen
Geschützter Bindestrich
By the way … gibt es auch den geschützten Bindestrich, der verhindert, dass gekoppelte Begriffe wie zum Beispiel „MS-Patienten“ am Zeilenende auseinander gerissen werden (Strg → Umschaft → -).
Fazit
Soviel ist es garnicht, was man beachten sollte, die Schreibweise der Zahlen und Einheiten, Zurückhaltung beim Fettdruck und ein paar Feinheiten am Seitenanfang und -ende.

Mehr Layout-Tipps hier im Blog oder im Schreibratgeber „Die medizinische Doktorarbeit – Schreiben mit System“.