Dr. Stefan Lang am 09. November 2017
Medizin Dissertation: Gute Daten nicht schlecht machen!
Kategorie Kampagne für Verständlichkeit
Was, wenn die Experimente einer medizinischen Dissertation zwar zu guten und signifikanten Ergebnissen geführt haben, diese aber so grottig und unzusammenhängend beschrieben werden, dass die Gutachterinnen und Gutachter einfach nicht schlau daraus werden?
Werden die Daten einer medizinischen Doktorarbeit schlecht präsentiert, dann wirkt das auf Gutachter und Gutachterin so, als wären die Daten an sich schlecht.
So können Sie die Daten Ihrer medizinischen Doktorarbeit optimal präsentieren:
- Klare und präzise Fragestellung
- Prägnant und verständlich geschrieben
- Daten, Zahlen und Werte erklären und einordnen
Fragestellung unklar
Wird zu Beginn eines Experimentes oder einer Studie keine klare Fragestellung oder keine präzise Zielsetzung genannt, erwarten Leser und Leserin auch keine klaren und präzisen Daten. Das trübt die Überzeugungskraft der Befunde. Eine konkete Fragestellung dagegen lässt auch eine klare Antwort vermuten.
- Unklar: „Das folgene Experiment sollte zu einem besseren Verständnis des XY-Signaling beitragen.“ Das kann alles oder nichts bedeuten.
- Konkret: „Im folgenden Experiment wurde untersucht, ob Protein XY an an der Aminosäure Ser124 phosphorlyiert wird.“ Das ist eine eindeutige Frage, die Lust auf mehr macht.
Ausufernd und unverständlich
Der einfachste Weg, guten Daten im Ergebnisteil einer medizinischen Dissertation vollständig zu vernichten, ist Unverständlichkeit. Wenn Sie schreiben, als würde man Sie nach Worten bezahlen, die Länge Ihrer Sätze am Limit ist und Ihre Absätze über eine gesamte Seite gehen, dann wird niemand erkennen können, wie gut Ihre Daten sind.
- Unverständlich: Satzlänge > 35 Wörter, Absätze über eine halbe Seite, Schachtelsätze, häufige Synonyme, Übermaß an Abkürzungen
- Verständlich: Pro Information 1 Satz, 3 bis 6 Absätze pro Seite, einfacher Satzbau (max. 1 Nebensatz/Satz), keine Synonyme für Fachbegriffe, Abkürzungen nur für häufige Fachbegriffe
Machen Sie aus Daten Ergebnisse
Erklären Sie dem Leser oder Leserin Ihrer Dissertation, was die Zahlen, Werte und Rohdaten eigentlich bedeuten:
- Zahlen ohne Bedeutung: „XY betrug bei unbehandelten Probanden 45% und bei behandelten Probanden 25%.“ Hier müssen sich die Leser selbst überlegen, was die Zahlen bedeuten. Das kann schiefgehen.
- Zahlen mit Bedeutung: „Die Behandlung reduzierte XY von 45% auf 25%.“ Leser erfahren klipp und klar, was die Behandlung gebracht hat. So soll es sein.
Fazit
Eine klare Frage oder ein klares Ziel haben, Experimente mit kurzen Sätzen und verständlichen Worten beschreiben und mit eindeutigen Aussagen erklären, was die Zahlen bedeuten: So können Sie Ihre guten Daten auch gut verkaufen.