Dr. Stefan Lang am 24. Februar 2018

Der unbestimmte Artikel im wissenschaftlichen Englisch: „a“ oder „an“


Kategorie Scientific English

Wenn ich in einem wissenschaftlichen Paper den unbestimmten Artikel benutze – wann schreibe ich „a“ und wann „an“? Eigentlich ist die Regel eindeutig: Beginnt das folgende Wort mit einem Vokal (a, e, i, o, u), schreibt man „an“. Das ist zwar richtig, doch die Tücke steckt im Detail.

Meist stimmt diese Grundregel im Scientific English:

  • Beginnt das folgende Wort mit einem Konsonanten, schreibt man davor „a“:
    a patient, a study, a drug
  • Beginnt es mit einem Vokal (a, e, i, o, u), nimmt man „an“:
    an antibody, an increase, an oligodendrocyte
  • Der Grund: Es lässt sich leichter und flüssiger aussprechen, wenn man statt „a email“ „an email“ sagt. So sind die Worte klar getrennt und der Zuhörer kommt besser mit.

„a“ oder „an“ – es kommt darauf an…

… wie man den Konsonant ausspricht

Im wissenschaftlichen Englisch werden Konsonanten nicht immer wie solche ausgesprochen. Das sollte man bei der Wahl des unbestimmten Artikels beachten.

Es kommt nicht nur darauf an, ob das Wort nach einem unbestimmten Artikel mit einem Konsonant beginnt, sondern ob es auch wie einer ausgesprochen wird:

  • A spectral microscope device was used ….

Klar, “spectral” beginnt mit einem Konsonant und wird auch so ausgesprochen, also ist “a” richtig. Wie ist es bei der Abkürzung SMD?

  • An SMD was used …

Es ist zwar immer noch ein Konsonant, gesprochen wird es aber wie ein Vokal: ES-EM-DI. Daher müssen wir hier „an“ schreiben.

Ein weiteres Beispiel lautet:

  • an X-ray (EX-RAY) …

… wie man den Vokal ausspricht

Umgekehrt ist es leider genauso:

  • an oxygen derivate …

Das ist korrekt, denn „o“ ist ein Vokal und wir auch so ausgesprochen.

  • a uniform distribution …

„U“ ist zwar auch ein Vokal, aber hier spricht sich das so: JU-NI-FORM. Klingt also wie ein Konsonant, daher schreiben wir „a“.

Im wissenschaftlichen Englisch ist es mal so, mal so

Feinheiten beim wissenschaftlichen Schreiben bezüglich "a" oder "an".
  • Das „F“ bei der Abkürzung FTD (frontotemporal dementia) spricht sich EF. Also heißt es „an FTD“.
  • Das „F“ bei der Abkürzung FITC (fluorescein isothiocyanate) spricht sich jedoch wie ein Konsonant: FITZ. „A FITC-labeled cell layer …“.

Übersicht: der unbestimmte Artikel im wissenschaftlichen Englisch?

So wählt man im wissenschaftlichen Englisch den unbestimmten Artikeln „a“ oder „an“:

  • Beginnt das folgende Wort mit einem Konsonanten, schreibt man davor „a“:
    a patient, a study, a drug
  • Beginnt es mit einem Vokal (a, e, i, o, u), nimmt man „an“:
    an antibody, an increase, an oligodendrocyte
  • Dies gilt nur, wenn Konsonant und Vokal auch als solche ausgesprochen werden.
    a spectral microscope device vs. an SMD; an oxygen derivate vs. a uniform distribution
  • Gerade bei Abkürzungen muss man darauf achten, wie Konsonanten ausgesprochen werden.
    an FDT vs. a FITC-labeled cell layer

Bisher erschienen in der Serie „Typische Non-Native-Fehler im Wissenschaftsenglisch